Liebe Studentinnen und Studenten,
endlich liegt Ihnen ein preislich attraktives und finanzierbares Semesterticket-Modell zur Abstimmung vor. Jetzt sind Sie am Zuge: Stimmen Sie für ein Semesterticket nach dem von den Studentenvertretungen entwickelten „Sockelbetragsmodell“:
- Ein niedrigerer Solidarbeitrag erlaubt allen Studenten freie Fahrt im gesamten MVV-Netz in den Schwachlastzeiten.
- Dazu können Sie auf Wunsch ein optionales Aufpreisticket erwerben, das Ihnen zu jeder Zeit die Nutzung des Gesamtnetzes ermöglicht.
Die Forderungen der Studenten nach einem Semesterticket wurden immer lauter, als durch die Zuschuss-Kürzungen des Freistaates die Ausbildungstarife im MVV angehoben werden mussten und durch die Studiengebühren eine zusätzliche finanzielle Belastung entstand. Warum zog sich die Diskussion in München so lange hin, obwohl Semestertickets in anderen Hochschulstädten seit Jahren üblich sind?
Bei einem Semesterticket werden die Kosten, die durch die ÖPNV-Nutzung der Studenten entstehen, solidarisch auf alle Studierenden umgelegt, auch auf diejenigen, die die öffentlichen Verkehrsmittel gar nicht nutzen. Würde man nicht so verfahren, müssten die Mehrkosten von den übrigen Fahrgästen getragen und folglich die allgemeinen Preise angehoben werden, was sich kaum durchsetzen ließe und auch nicht gerecht wäre.
In vielen deutschen Universitätsstädten lag der Anteil der studentischen ÖPNV-Benutzer bei Einführung des Semestertickets bei etwa 20-25 Prozent. In München hingegen liegt dieser Anteil dank des attraktiven Netzes (inklusive Nachtlinien) bei 60 bis 70 Prozent. Damit war es ungleich schwieriger, ein Ticket zu einen Preis anzubieten, der auch den Nicht-Nutzern zumutbar ist und von Gerichten akzeptiert werden kann.
So paradox es klingt: In Städten mit geringerer ÖPNV-Nutzung durch Studenten sind entsprechende Lösungen leichter auf die Beine zu stellen. Ein Ausweg aus dem Dilemma wäre natürlich ein finanzieller Beitrag des Landes. So ermöglicht beispielsweise in Nordrhein-Westfalen der jährliche Landeszuschuss von 21 Millionen Euro ein preisattraktives Semesterticket. Deshalb bleiben nach wie vor die Forderungen an den Freistaat aktuell, dem Beispiel Nordrhein-Westfalens zu folgen und einen Zuschuss zu leisten. Auch die Hochschulen könnten aus Studienbeiträgen das Semesterticket unterstützen, um die Erreichbarkeit der Studienplätze zu verbessern; die Technische Universität München hat die Weichen in diese Richtung offenbar schon gestellt, vielleicht folgen ihr ja auch die LMU und die Hochschule München?
Aber eines ist sicher: Je mehr Studentinnen und Studenten jetzt für das Semesterticket stimmen, desto leichter lässt sich dieses attraktive und bezahlbare Angebot in die Tat umsetzen. Unterstützen Sie die Bemühungen Ihrer Studentenvertretungen uns stimmen Sie dem Sockelbetragsmodell zu!
Ihr
Christian Ude
Oberbürgermeister